Bezahlen am Terminal: Geld ist Liebe

Geld ist Liebe

Gedicht von Fabian Roschka und Philipp Tok

Meine alltäglichsten Handlungen erlebe ich nahezu schlafend.
Ursprung, Wesen und Wirkung entziehen sich meiner Aufmerksamkeit. Etwa wenn ich Geld ausgebe.

Mich begleiten dabei allerlei gefühlsgetränkte Bilder von begehrten Dingen, zu wägende Absichten und himmelsferne Ziele. Unter diesen – kaum bemerkt – spielt sich mein Leben ab.

Mit jeder Geldhandlung trete ich in Beziehung zu Menschen, trete ich in Verbindlichkeiten, deren drei Kräfte meine höhere Wirklichkeit sind:

Geld ist Liebe.
Überall dort, wo ich gebe, ohne die Erwartung einer Gegenleistung. Immer da, wo ich überrascht und befreit.

Geld ist Vertrauen
Überall dort, wo ich seine Wiederkehr, seine Mehrung in die Hände eines anderen lege, da, wo mein Vorschuss überwiegt.

Geld ist Anerkennung.
Jeden Tag genau dort, wo ich es einer Arbeit entgegenbringe, da wo ich sage: „Es ist wertvoll, was du machst und gibst. Danke!“

Wo ich schenke, liebe ich.
Wo ich leihe, vertraue ich.
Wo ich kaufe, anerkenne ich.

Meine Liebe trägt dich.
Mein Vertrauen macht dich handlungsfähig.
Mein Anerkennen sieht dich.

Wenn Geld eine Sprache ist, die wir alle sprechen, will ich in den Büchern lesen lernen, in denen es verzeichnet ist.