18.10.2024

Spatenstich mit Klara Geywitz für die Woodscraper

Bundesbauministerin besucht zukunftsweisendes Projekt in Wolfsburg: Hochhäuser aus Holz

Bochum/Wolfsburg, 18.10.2024. Die Bauaktivitäten beginnen: Zusammen mit Bundesbauministerin Klara Geywitz wurde jetzt der Spatenstich für ein bemerkenswertes Wohnbauprojekt der GLS Bank gefeiert. In zentraler Lage in Wolfsburg entstehen die Woodscraper, zwei nachhaltige und sozial ausgerichtete Hochhäuser aus Holz. Ihre Fertigstellung ist für 2026 geplant.

Die beiden Woodscraper in den Wolfsburger Hellwinkel Terrassen sehen 8.000 Quadratmeter Wohnfläche und 106 Wohneinheiten vor – größtenteils barrierefrei und zu 45 Prozent sozial gefördert. Die Gebäude haben zwölf Geschosse, werden mit vorgefertigten Massivholz-Elementen gebaut und verfügen über eine regenerative Energieversorgung. Damit sind die Woodscraper die ersten Hochhäuser dieser Art in Deutschland.

Beim Spatenstich hob Bundesbauministerin Klara Geywitz die Bedeutung des Pilotprojektes für das zirkuläre Bauen hervor: „Die Woodscraper vereinen vieles, was guten Wohnraum auszeichnet. Sie sind nachhaltig, schaffen bezahlbaren Wohnraum und greifen den Gemeinschaftsgedanken auf. Beim Spatenstich denken wir eher selten an den Rückbau, aber bei diesem Projekt sollten wir es tun. Denn die beiden Holzhochhäuser bringen wissenschaftliche Erkenntnisse zur Kreislaufwirtschaft in die praktische Anwendung und dienen somit auch nach ihrem Lebenszyklus noch als Materialdepot und schonen künftig die Ressourcen.“

Dirk Kannacher, Vorstand der GLS Bank, unterstrich die Pionierrolle der Bank beim nachhaltigen Bauen. „Seit Gründung der Bank im Jahr 1974 ist es unser Anliegen, ökologische und sozial gerechte Projekte im Wohnungsbau anzuschieben. Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Unsere Mission ist es, zukunftsweisende Lösungen zu liefern. Energiewende und Holzbauwende sind im sozialverträglichen Wohnungsbau machbar. Ich wünsche mir sehr, dass die Woodscraper in ganz Deutschland Schule machen.“

Oberbürgermeister Dennis Weilmann wies auf die Bedeutung des Projektes für seine Stadt hin: „Mit den Woodscrapern entsteht im neuen, nachbarschaftlich orientierten Wohngebiet Hellwinkel Terrassen ein lebendiger und zukunftsweisender Teil unserer Stadt. Wir sind stolz, dieses bundesweit beachtete Bauprojekt in Wolfsburg realisieren zu können und damit unser Stadtbild um ein weiteres städtebauliches Vorzeigeprojekt zu bereichern.“

Dank des Einsatzes nachwachsender Rohstoffe wird CO2 langfristig in den Gebäuden gebunden und die Gebäude funktionieren als eine Art Materialbank. Die Baustoffe der Woodscraper lassen sich sortenrein zur Weiterverwendung zurückbauen. Statt Müll stehen am Ende der Lebenszeit der Woodscraper wertvolle Rohstoffe zur Verfügung. Eine Forschungsgruppe begleitet das Projekt und sammelt Erfahrungen zur zirkulären Holzbauweise.

Die Wohnungen in den Woodscrapern richten sich an alle Generationen und auch an Familien. 45 Prozent entstehen im geförderten Wohnungsbau, 55 Prozent werden frei vermietet. Die GLS Bank strebt bezahlbaren nachhaltigen Wohnraum an und will dies durch niedrige Mieten und stabile Nebenkosten erreichen. Geplant sind zudem ein Café im Erdgeschoss eines der Hochhäuser, eine Dachterrasse für alle Bewohner*innen sowie Gemeinschaftsflächen im Außenbereich.

Wer sich für eine Wohnung interessiert, kann sich per Mail an vermietung-woodscraper@gls.de wenden.

Der architektonische Entwurf der Woodscraper stammt aus dem Büro Partner und Partner Architektur, Berlin. Es ist Mitinitiator des Projektes.

 

Weitere Aussagen zum Projekt

Kai-Uwe Hirschheide, Erster Stadtrat und Stadtbaurat Wolfsburg: „Die Woodscraper stehen auch für soziale Verantwortung und Umweltbewusstsein. Diese Kombination passt perfekt zu unseren Vorstellungen von modernem und zukunftsorientiertem Bauen und Wohnen. Die inklusive Herangehensweise an den Wohnungsbau spiegelt das Bestreben wider, eine vielfältige und lebendige Gemeinschaft zu schaffen, in der jeder ein Zuhause finden kann.“

Jörg Finkbeiner, Geschäftsführer Partner und Partner Architektur: „Wir zeigen anhand dieses Projektes, dass ökologisches, zirkuläres Bauen auch jenseits der Hochhausgrenze möglich ist.“

Sven Schmittbüttner, Geschäftsführer Unternehmensgruppe Krebs Projektentwicklung: „Wir freuen uns, mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zur sozial- und umweltverträglichen Transformation der Immobilienbranche hin zu mehr Klimaneutralität leisten zu können. Die Woodscraper sind für uns ein Beispiel für klimafreundliches Bauen im geförderten Wohnungsbau, ein wegweisendes Projekt für alle Alters- und Einkommensgruppen, das wir gemeinsam mit der GLS Bank und dem Architekturbüro Partner und Partner realisieren.“

Alexander Lethen, Regionaldirektor Spezialvertrieb Mittelstand & Verbund bei der DZ HYP: „Das innovative Wohnbauprojekt Woodscraper setzt neue Maßstäbe. Dies gilt sowohl für die ökologische, an der Kreislaufwirtschaft orientierte Bauweise als auch für die geplante soziale Inklusion. Wir freuen uns, dieses besondere Projekt als Finanzierungspartner zu begleiten.“

 

Über Woodscraper

Die Woodscraper sind ein Projekt der GLS Bank, für das die GLS Woodscraper GmbH & Co KG gegründet wurde. Als Bauherrin hat die sozial-ökologische Bank mit Hauptsitz in Bochum zwei weitere Initiatoren an ihrer Seite. Zum einen die Berliner Architekten Partner und Partner, die die zirkulären Woodscraper entworfen haben. Zum anderen UGK, die Berliner Unternehmensgruppe Krebs, die als Projektsteuerer für nachhaltige Entwicklungen von Bauprojekten steht. Zu den Finanzierungspartner*innen des Projekts zählen die NBank und die DZ HYP.
 

Spatenstich für die Woodscraper: (v.l.n.r.) Architekt Jörg Finkbeiner, Sven Schmittbüttner von UGK, Bundesbauministerin Klara Geywitz, Oberbürgermeister Dennis Weilmann und GLS Vorstand Dirk Kannacher.