Bingenheimer Saatgut AG
Bio von Anfang an
Biogemüse fängt beim Bio-Saatgut an – und das gibt es bei der Bingenheimer Saatgut AG. Wer in der Erwerbsgärtnerei oder als Hobbygärtner*in Öko-Gemüse ökologisch gezüchteter Sorten anbauen möchte, kommt um das Unternehmen mit Sitz im hessischen Echzell nicht herum. Seit fast 25 Jahren verkauft die Bingenheimer Saatgut AG qualitativ hochwertiges Bio-Saatgut nachbaufähiger Sorten: Gemüse und Kräuter mit so schönen Namen wie Rodelika (Möhre), Bellarubin (Tomate) oder Ambrosia (Erbse). Das schmeckt nicht nur, dieses Bio-Saatgut trägt auch zur Sortenvielfalt bei.
Vielfalt statt Hybrid-Saatgut
Die Bingenheimer Saatgut AG arbeitet eng mit dem Verein Kultursaat zusammen. Der Verein züchtet die Sorten nach biodynamischen Methoden und meldet diese beim Sortenamt an. Gemeinsam stemmen sie sich gegen die Übermacht großer Agrarkonzerne, die zusammen mit ihrem Saatgut gleich auch noch chemischen Dünger und Pestizide verkaufen. Was schlecht ist für die Umwelt, hat für Landwirt*innen und Erwerbsgärtnereien noch einen anderen Haken. Konventionelles Saatgut ist in der Regel Hybridsaatgut und kann nicht einfach nachgezüchtet werden.
Saatgut ist Kulturgut
Dem hält Petra Boie, Vorständin der Bingenheimer Saatgut AG, entgegen: „Sorten sind ein Gemeingut, sind Kulturgut. Sie gehören der Menschheit und müssen als solches gepflegt werden.“ Zu glauben, dass die Gentechnik alles regelt und Sorten resistent macht gegen den Klimawandel ist für sie „totaler Quatsch“, aber eine große politische Herausforderung. „Die Forderung nach Gentechnik ist nicht zu überhören.“ Die Bingenheimer Saatgut AG legt dagegen Wert auf Sorten, deren Anpassungsfähigkeit sich unter den natürlichen Anbaubedingungen im ökologischen Landbau entwickelt.
Das Interview führten wir auf im Juni 2024