Bio-Catering Aubergine & Zucchini

Bei den Kleinsten beginnen

Es gibt diese Weggabelungen im Leben, an denen das Schicksal einen in neue, manchmal völlig andere Richtungen schubst. Bei Silke Schnapp war das 1991. Die Finanzwirtin wickelte damals als Mitarbeiterin der GRÜNEN die Bundestagsfraktion ab, nachdem die Partei ein Jahr zuvor aus dem Parlament in Bonn geflogen war. Was sie danach machen wollte, das wusste sie nicht so recht. Bis sie zufällig das Cateringunternehmen Aubergine eG kennenlernte, kurz vor der Pleite stehend und mit einer „desaströsen Buchhaltung“, wie Frau Schnapp sagt. Also nahm sie sich der Sache an. Sie schloss die Firma und gründete auf dieser Basis ihre eigene: Aubergine & Zucchini Vollwert Frischdienst, Party Service und Catering GmbH. „Man kann wohl sagen“, meint sie, „dass ich wie die Jungfrau zum Kinde kam.“

Aus dem Kind ist mittlerweile eine junge Erwachsene geworden. Die sieben Angestellten vom Start haben sich verzehnfacht, der Jahresumsatz beträgt 2,4 Millionen Euro. Mit ihrem Angebot ist Silke Schnapp in dieser Unternehmensgröße deutschlandweit einmalig: Sie beliefert mehr als 100 Kindergärten und Schulen im Rheinland mit Essen, vor allem in Bioqualität. Regionale und biozertifizierte Höfe aus einem Umkreis von 60 Kilometern liefern Obst und Gemüse an. Damit trifft die 53-Jährige den Zeitgeist. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung stellte kürzlich fest, dass in Deutschland zu viel Fleisch und zu wenig Gemüse auf der Speisekarte selbst der Kitas stehen: Nur in zwölf Prozent der 1.100 befragten Einrichtungen bekommen die Kinder genügend Obst, 19 Prozent reichen ausreichend Salat und Rohkost — Fleisch dagegen wird in rund 75 Prozent der Kitas zu häufig angeboten. Der Hauptgrund dafür: „Die Eltern sind nicht bereit, für gesundes Essen mehr zu zahlen“, sagt Geschäftsführerin Schnapp. „Aber für drei Euro kriegt man keine gesunde Speise hin.“ Seine Kunden hat das Unternehmen daher in erster Linie bei Institutionen in kirchlicher oder privater Trägerschaft, die den entsprechenden Preis zahlen wollen und können. „Staatliche Kitas sind die Ausnahme, die öffentliche Hand hat einfach kein Geld.“ Kein Geld für die Gesundheit der Kleinsten.

Trotzdem setzt Aubergine & Zucchini nun auf Expansion. Gemeinsam mit der GLS Bank als Hausbank will das Unternehmen weiter wachsen — und hat seit 2013 mit einem neuen 60-Prozent-Mehrheitsgesellschafter die besten Voraussetzungen dafür: Api Restauration gehört zu den größten Caterern in Frankreich. Mitarbeiter: 5.000. Essensauslieferungen pro Tag: 550.000. Umsatz: 400 Millionen Euro. „Die wollen auf dem deutschen Markt Fuß fassen“, erklärt Silke Schnapp. „Und von uns lernen. Unsere Philosophie tragen sie zu 100 Prozent mit.“ Während in Frankreich der Markt gesättigt sei, bewege er sich in Deutschland gerade massiv wegen der Umstellung vieler Schulen auf Ganztagsbetrieb. Frau Schnapp sagt: „Wir können also noch viel bewegen.“

Website Bio-Catering Aubergine & Zucchini

Autor: Jan Rübel; Quelle: Bankspiegel 01/2015

Fotos: Hendrik Rauch

Stand: Frühjahr 2015

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