Lebensmittel nach Bioland-Richtlinien aus Untermünkheim

Der Hitzerekordsommer 2003 gibt den Ausschlag. Hartmut Engelhardt bewirtschaftet den Biohof in Untermünkheim, nahe Schwäbisch Hall, in zehnter Generation und ackert konsequent nach Bioland-Richtlinien. Um den Hof an seine beiden Söhne weiterzugeben, beginnt er sich intensiv mit Wasserknappheit auseinanderzusetzen.

Engelhardt fängt an, in Kreisläufen zu denken und baut seinen Hof um: Die alte Jauchegrube seines Vaters wird zum Wasserspeicher. Er legt Leitungen über seine Felder, baut eine Pumpe in den Teich, um die Felder zu bewässern. Alle Dachflächen nutzt er zum Sammeln von Regenwasser. In der regenreichen Zeit kommt das Wasser aus dem nahegelegenen Fluss und wird im Teich für den Sommer gespeichert.

Auch an anderer Stelle setzt Engelhardt auf Kreisläufe: So beschloss Engelhardt mitten im Krisenjahr 2022, eine neue Packhalle zu bauen. Der reine Holzbau entsteht aus Rohstoffen aus der Region. Ein 80-jähriger Statiker ließ sein Wissen in die Halle einfließen, die Holzbalken mussten nur an einer Stelle mit einer Stahlbetonstütze verstärkt werden. Mit der neuen Packhalle besitzt der Hof über 13.000 Quadratmeter Dachfläche, mit denen er Regenwasser auffangen und den Wasserspeicher ergänzen kann. Engelhardt hat mit Weitblick die Übergabe seines Betriebs an die nächste Generation gesichert. Und der Einbruch beim Umsatz von Biolebensmitteln? „Der macht mir keinen Kummer“, lacht Engelhardt. „Bio ist die Ernährung der Zukunft, anders kann es gar nicht funktionieren.“ 

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Foto: Hof Engelhardt