Gorfion Green Energy
Solarstrom für den Mittelstand
„Wo kann ich mich wirksam einbringen, was macht Sinn?“, diese Frage trieb Plesch schon immer um. Der 44-Jährige war schon früher in der Branche tätig, unter anderem als kaufmännischer Leiter eines Solarzellenherstellers. Mit dem Physiker Sebastian Pingel gründet er 2021 die Gorfion Green Energy GmbH. Ihre Idee: unkompliziert Solarstrom liefern für den Mittelstand. Ohne Investitionskosten, ohne Wartung, ohne Risiko. „Photovoltaik als Technik ist nicht das Problem. Das Drumherum ist das Riesending“, sagt der Betriebswirt. Genau da setzt Gorfion an. „Unsere Kunden beauftragen uns. Wir konzipieren die Anlage, unsere Partner bauen und warten sie. Wir sind Betreiber, schließen mit den Kunden einen Stromliefervertrag ab und beliefern sie zehn Jahre zum fixen Strompreis." So leisten sie einen Beitrag zur dezentralen Energiewende.
Solaroffensive für Herbergen
Gorfion Green Energy setzt noch im Gründungsjahr das erste Projekt um, damals bereits mit der GLS Bank. Ein Jahr später vereinbaren sie Rahmenverträge mit den Landesverbänden des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) in Bayern und Baden-Württemberg. Die Herbergen haben ein besonderes Verbrauchsprofil. Jedes Gebäude muss einzeln projektiert werden. Kurz darauf installiert Gorfion die ersten Module auf Bayerns Herbergen. Mit einer Finanzierung über 430.000 Euro ermöglicht die GLS Bank die Kooperation. „Ich war sofort begeistert über die Kombination von Photovoltaik und Jugendherbergen“, sagt Jakob Martin, Kreditberater der GLS Bank. „Gemeinsam stehen sie für eine Zukunft, in der Nachhaltigkeit und Gemeinschaft im Einklang funktionieren.“ Bereits im ersten Jahr senken die Herbergen ihre Stromkosten um 35 Prozent.
Netzwerk gibt Stabilität für alle
Inhaltlich ist die Kooperation mit den Verbänden ein guter Start: Knapp die Hälfte der insgesamt 110 DJH-Herbergen wird Gorfion mit einer Gesamtleistung von geschätzt 4.000 bis 6.000 Kilowatt-Peak projektieren. Bis Ende 2023 soll das erste Megawatt installiert sein. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von rund 300 Haushalten. Pingel: „Wachstum ist toll, aber nicht primäres Ziel. Wir möchten ein Umfeld schaffen, in dem alle profitieren, in allererster Linie die Umwelt.“