Armed Angels

Engel einer schmutzigen Branche

Der ehemalige Sitz des 4711-Echt-Kölnisch-Wasser-Imperiums ist ein idealer Ort für Modeschaffende: Die Räume sind groß, haben Atmosphäre, sind nicht perfekt, aber authentisch und einfach schön. Schon über drei Millionen Kleidungsstücke hat das Kölner Label ARMEDANGELS in seiner zehnjährigen Geschichte verkauft. Durch seine ökologische Produktionsweise wurden unserem Planeten bereits große Mengen an Mineraldünger und Pestiziden erspart, was 350 mittelgroßen Umzugstransportern entspricht. Aber nicht nur öko, sondern insbesondere fair zu produzieren, war der Impuls, der die zwei Studenten Martin Höfeler und Anton Jurina im Jahr 2007 antrieb, das Unternehmen zu gründen. Heute zählt ARMEDANGELS zu den größten Eco&Fair-Fashion-Labels Europas.

Zunächst wollten Höfeler und Jurina designte T-Shirts verkaufen, um Spendengelder für soziale Projekte aufzubringen. Ausgerechnet. Denn die Bedingungen, unter denen die Shirts hergestellt wurden, waren alles andere als sozial. Als die beiden Studenten mit eigenen Augen sahen, wie himmelschreiend schlecht die Arbeitsbedingungen bei den Produzenten und wie massiv die Umweltverschmutzung in deren Ländern waren, begannen sie, ihre Lieferkette nachhaltig zu gestalten. Und genau daran arbeiten sie als ARMEDANGELS in Köln noch heute — mit mittlerweile 77 Kollegen*innen. Das Label nutzt ausschließlich nachhaltige Materialien und setzt sich kontinuierlich für faire Arbeitsbedingungen ein. Zwei Zertifikate weisen das aus: Fairtrade und GOTS. Zudem ist ARMEDANGELS seit 2015 Mitglied der Fair Wear Foundation.

Was man beim Besuch ihres Headquarters in der Kölner Thebäerstraße spürt, ist, dass die Menschen hier aus Überzeugung handeln. So ermöglichen sie es uns, ökologisch und fair einzukaufen — und dabei richtig cool auszusehen. Der Gründer und Geschäftsführer Martin Höfeler nimmt sich viel Zeit für unser Gespräch und spricht auch über die Transformation des Textilsektors (siehe gls.de/armedangels). Zeit nimmt er sich übrigens auch für zwei Studenten, die ihn in der nächsten Woche besuchen wollen. Sie möchten designte T-Shirts verkaufen, um damit soziale Projekte zu unterstützen …

Text: Christian Eichbauer

Foto: bobsairport

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