ICAN
Mit Friedensnobelpreis im Gepäck für eine Welt ohne Atomwaffen.
2007 in Melbourne gegründet, hat sich ICAN seitdem gegen Atomwaffen und für eine globale atomare Abrüstung eingesetzt. Zur Mobilisierung von Staaten wandte sich ICAN zunächst an Länder der Südhalbkugel und schuf dann mit europäischen Ländern wie Österreich, Norwegen und Irland eine globale Interessengruppe, die ab 2013 für ein Abkommen eintraten.
ICAN änderte die Stoßrichtung der Abrüstungsdebatte weg von Sicherheitsaspekten wie nuklearer Abschreckung, hin zu humanitären Argumenten wie den direkten Konsequenzen eines Atomwaffeneinsatzes für Zivilbevölkerung und Umwelt. Als Meilenstein initiierte ICAN 2017 einen UN-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen. Er wurde am 20. September von 50 Staaten unterzeichnet. Nicht dabei sind alle Atommächte und die NATO-Staaten. Viele von ihnen hatten schon die Abstimmung in der UN-Versammlung boykottiert. Wir gratulieren ICAN herzlich zur verliehenen Auszeichnung. Dies tat übrigens auch die Bundesregierung. Per Twitter äußerte sich Regierungssprecher Steffen Seibert und überbrachte Glückwünsche. Den Vertrag zum Verbot von Atomwaffen hat die Bundesregierung allerdings nicht unterzeichnet. Ein Indiz dafür, dass ICANs Arbeit noch lange nicht getan ist. Deutschland ist zwar selbst keine Atommacht, lagert aber amerikanische Sprengköpfe auf deutschem Boden. Außerdem könnte die Bundesregierung die globale Abrüstung durch internationale Lobbyarbeit stark vorantreiben.
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Titelbild: Tim Wright / Anne Balzer - ICAN