nextbike

Der Fahrradverleiher für urbane Mobilität

Hier sind Fahrradverrückte am Werk. Das sieht jeder Besucher der Firmenzentrale von nextbike in Leipzig sofort. Ob Blumenkübel in Fahrradform, der Innenhof voller Mitarbeiterfahrräder oder die mit Fahrradmodellen bestückte Bürowand: Am Zweirad kommt hier keiner vorbei.

Das 2004 in Leipzig gegründete Unternehmen ist ein Pionier in Sachen Fahrradverleih – oder wie Gründer Ralf Kalupner es ausdrückt: „Eine Company wie uns gibt es überhaupt noch gar nicht.“ Ihm ist anzumerken, wie sehr er sich freut, diese Idee gehabt zu haben. Das Unternehmen ist eigentlich ein klassischer Mittelständler mit Zentrale in Leipzig und Produktion und Vertrieb unter einem Dach. Seit 2014 begleitet die GLS Bank die Entwicklung von nextbike, da sie von dem neuen Mobilitätskonzept überzeugt ist.

Das Geschäftsmodell: An in der Stadt verteilten nextbike Stationen können Passanten Fahrräder ausleihen und sie später wieder zurückgeben. Die Bezahlmethoden sind flexibel, die Räder sind diebstahlsicher, das System ist benutzerfreundlich und bis aufs i-Tüpfelchen durchdacht. So werden zum Beispiel die Leihstationen mit Solarenergie betrieben. Das macht sie nicht nur unabhängiger aufstellbar, sondern auch umweltfreundlicher. Ralf Kalupner weiß, dass seine Idee genau zur rechten Zeit kam – denn genau jetzt suchen immer mehr Menschen nach alternativen Fortbewegungsmitteln im Stadtverkehr. „Das ist doch irgendwie ein Wunder der Kultur, was wir da anbieten können“, freut sich der fahrradbegeisterte Kalupner.

Und dieses „Wunder der Kultur“ ist weltweit gefragt. Schon 2008 starteten die ersten nextbike -Projekte im Ausland. Österreich und Neuseeland waren hier die Zielländer. Mittlerweile ist nextbike rund um den Globus vertreten – derzeit in 16 Ländern. Zu Beginn nutzte nextbike dabei sozusagen Guerillatechniken, brachte einfach Fahrräder in neue Städte und guckte, was geschah. Heute sind es die Stadtverwaltungen selbst, die auf das Unternehmen zukommen. Denn auch die Kommunen haben gemerkt: Es lohnt sich, in ein umweltfreundliches Verkehrskonzept zu investieren und so die Stadt lebenswerter zu machen.

„Mit viel Leidenschaft für Entwicklung und Gestaltung haben wir uns die Welt erschlossen“, strahlt Kalupner über die bisherigen Erfolge. Wie sehr ihn das Planen neuer Projekte, die Erschließung neuer Städte mit seinen nextbike reizt, wird deutlich, wenn er sagt: „Ein bisschen ist das hier wie Siedler spielen.“ – Nur dass die Bewohner jeweils schon da sind. Und wie sehr die sich über die Errichtung der nextbike -Stationen freuen, haben Studenten in Budapest eindrücklich bewiesen. Sie organisierten einen Flashmob und sammelten alle nextbike der Stadt an einer einzigen Rückgabestation. „Das war auch für uns spannend, wie leistungsstark das System ist. – Und immerhin 280 Fahrräder konnte die Station aufnehmen. Danach mussten wir händisch weiter machen. Aber das war für uns der Praxisbeweis: Unsere Stationen sind nie voll“, so Kalupner.

Dass gerade Studenten eine wichtige Zielgruppe sind, ist nextbike klar. Darum gibt es auch immer wieder spezielle Kooperationen. So zahlt zum Beispiel der AStA der Ruhr-Uni einen Pauschalbetrag an nextbike und stellt so sicher, dass die Bochumer Studenten die Fahrräder vergünstigt nutzen können. Auch die Verkehrsbetriebe vieler Städte kooperieren mit nextbike. Durch diesen Zusammenschluss unterschiedlicher Fortbewegungsmittel wird die Nutzbarkeit für die Mieter noch größer – und die CO2-Einsparungen auch.


Stand: März 2015

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