nookees
Periodenunterwäsche : bio, fair und gut fürs Sebstbewusstsein
nookees ist ein junges Unternehmen, das sich für Aufklärung von Frauen und einen freien und progressiven Umgang mit der eigenen Menstruation einsetzt. Dazu hat nookees-Gründerin Janina Breitling ein besonderes Angebot entwickelt: ein Klick-System für Periodenunterwäsche. Hergestellt mit fairer Lieferkette, wiederverwendbar und ohne Biozide. Ein Teil der Einnahmen geht direkt an Initiativen, die Frauen in Entwicklungsländern bei Aufklärung und Versorgung mit Tampons oder Binden unterstützt. Gründerin Janina Breitling im Gespräch:
Wer bist du und welche Idee steckt hinter nookees?
Ich bin Janina Breitling, eigentlich Fernseh- und Reisejournalistin. Auf einer sehr langen Weltreise mit meinem Sohn Max kam mir die Idee eines Klick-Systems für Menstruationsunterwäsche. Ich war selbst auf der Suche nach einem Produkt, das schnell wechsel- und heiß waschbar, völlig ohne Biozide und ausschließlich aus ökologischen Materialien hergestellt ist. Leider blieb meine Suche erfolglos. Also habe ich mich einfach selbst ans Werk gemacht - ohne irgendetwas über Textilien zu wissen.
Seit wann gibt es nookees?
Die Idee hatte ich 2020. Damals lebten wir auf Bali. Ich bin dann einfach mit meinem Roller von Schneiderei zu Schneiderei gefahren und habe Menschen mein Produkt erklärt. Auf Indonesisch sogar. Naja zugegeben, häufig mehr mit Händen und Füßen.
Das hat aber tatsächlich geklappt. Gemeinsam mit den Schneiderinnen und Schneidern habe ich die ersten Muster auf Pappe ausgeschnitten und die ersten Chargen produziert. Über eine Crowd-Funding Kampagne habe ich dann schnell die ersten Klick-Systeme verkauft.
Mittlerweile habe ich Produkt und Marke noch einmal überarbeitet: Design, Material und Außenauftritt. Im März 2023 haben wir die komplett neue nookees Version herausgebracht.
Was unterscheidet nookees von "klassischer" Periodenunterwäsche?
Das Produkt an sich ist besonders, da man die Pads ganz einfach über das Klick-System wechseln kann und nicht die komplette Unterhose wechseln muss. Die Wäsche ist extrem atmungsaktiv und bei 60 °C waschbar. Sie wird außerdem ausschließlich aus ökologischen und hochwertigen Stoffen, frei von Bioziden hergestellt. Auch Plastik ist nur in extra gekennzeichneten Versionen der Panties vorhanden.
Abgesehen vom Produkt sollen die Panties bei Frauen mehr Selbstbewusstsein bezüglich ihrer Periode ermöglichen und ihren Alltag vereinfachen, indem sie lernen, mit ihrer Periode zu leben, anstatt gegen sie. Genau das ist mein Ziel: Frauen aufklären rund um Menstruation, Zyklusphasen und einem natürlichen Umgang im Alltag.
Mit dem Kauf der Periodenunterwäsche tun sich die Käuferinnen nicht nur selbst etwas Gutes, sondern unterstützen auch andere Frauen auf der Welt im Umgang mit ihrer Menstruation .
Wo werden deine Produkte hergestellt?
Die Produktion findet in Litauen zusammen mit einer GOTS zertifizierten Schneiderei statt.
Was hat dein Konzept mit Geschlechtergerechtigkeit zu tun?
Ich möchte ein klares Zeichen setzen, dass Menstruation nicht nur etwas Normales, sondern etwas Tolles ist. Alle Frauen auf der Welt sollen die gleiche Chance auf eine sichere und angenehme Menstruation haben, ohne sich schämen zu müssen.
Wie hängt dein persönliches Engagement mit deiner Geschäftsidee zusammen?
Durch das viele Reisen mit meinem Sohn in Entwicklungsländer war ich nah an der Bevölkerung und habe erlebt, wie sie mit der Menstruation umgehen. Es gibt viele Mängel bezüglich der Periodenausstattung. Besonders für Frauen im globalen Süden bedeutet die Periode Einschränkungen im Alltag. Bis hin zu Nachteilen in Bezug auf Bildung, denn Schulbesuch ist für junge Frauen während der Periode häufig nicht möglich.
Deshalb arbeite ich mit verschiedenen Organisationen zusammen: Zum einen die Toni Garrn Foundation und ebenfalls mit Girls On A Mission. Dorthin fließt auch ein Teil der Einnahmen von nookees. So beliefern wir in Uganda eine örtliche Schneiderei mit Stoffen, finanzieren die Produktion eigener nookees PADS und lassen sie im Anschluss kostenlos an alle menstruierenden Menschen vor Ort verteilen.
Fotos: Tash Serena