Vaude
Meine Tasche — VAUDE
In Tettnang am Bodensee fertigt VAUDE Fahrrad- und andere Taschen made in Germany.
„Es gibt bei uns keine Kommunikation, in der es nicht um das Thema Nachhaltigkeit geht“, sagt Manfred Meindl. Seit 2012 erstellt das Unternehmen detaillierte Nachhaltigkeitsberichte und ist damit ein Pionier. Darin geht es auch um die Arbeitsbedingungen in den Zulieferbetrieben. Es soll nicht nur der gesetzliche Mindestlohn bezahlt werden. Der Verdienst müsse darüber hinaus ausreichen, um über „die Lebenshaltungskosten hinaus auch sparen zu können“, so Meindl. Unabhängige Auditoren prüften das regelmäßig, und viele der gezahlten Löhne werden online veröffentlicht. Seit 2013 erstellt das Unternehmen außerdem eine Gemeinwohlbilanz (GWÖ) und hat dabei seine Werte kontinuierlich verbessert.
GWÖ-Initiator Christian Felber lobt das Unternehmen als „vorbildlich“: VAUDE zeige „die Ernsthaftigkeit des Anliegens, die Wertorientierung in zahlreichen Feldern noch weiter zu vertiefen.“ Das zeigt sich nicht nur beim Kauf: Mit einem Reparaturindex misst das Unternehmen für jedes seiner Produkte, wie leicht oder schwer es sich reparieren lässt. Das Ziel: Jedes defekte Stück soll sich so einfach wie möglich wieder nutzbar machen lassen. Auf Wunsch liefert VAUDE die für Reparaturen nötigen Ersatzteile. Kundinnen und Kunden können defekte Produkte auch über die Gewährleistung hinaus beim Fachhändler zur Reparatur abgeben. Außerdem verkauft das Unternehmen Materialreste in einem Upcycling-Onlinestore. Die Überschüsse gehen an Save the Children. Für jede Auktion zählt VAUDE zwischen 150 und 300 Aufrufe. Wer aus den Abfällen etwas Neues herstellt, kann diese Produkte in einer eigens gegründeten Facebook-Community ausstellen und anbieten. VAUDE sucht im Moment weitere Textilunternehmen, die sich der Initiative anschließen und ihre Materialreste ebenfalls in dem eBay-Store anbieten.
Glaubwürdig macht sich VAUDE, indem es auch über die Probleme spricht, die noch nicht gelöst sind, zum Beispiel die Einwegverpackungen zum Schutz der Produkte beim Transport. Das Unternehmen legt offen, dass es mit Fachhändlern und Logistikpartnern an Alternativen, etwa aus Recyclingplastik, arbeitet.
Lesen Sie hier auch den Blogbeitrag dazu.
Foto: VAUDE / Geschäftsführerin Dr. Antje von Dewitz