Markus-Gemeinschaft
Initiative für Mensch und Umwelt
Eine Idylle, die keine war
Es ist eine dunkle Zeit, nicht nur in der Bundesrepublik, auch im Osten des ehemals geteilten Landes: Behinderte werden weggeschlossen, ignoriert, aufbewahrt. Von Integration keine Spur. Doch es gibt eine Handvoll Menschen, die 1972 ein kleines, aber warmes Licht entzünden: In Hauteroda, einem verlassenen Dorf mit wenigen Straßen nördlich von Weimar, im Nichts, durch das träge das Bächlein Helderbach gurgelt, kümmern sie sich um Kinder mit Behinderungen — und trotzen allen Widerständen, sogar der Wende.
Das Dorf lebt wieder
Wer heute auf das Gelände der Markus-Gemeinschaft e. V. fährt, glaubt sich in einem Traum: Außer den sieben Wohnhäusern, in denen über 100 Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und Begabungen leben, gehören zahlreiche Werkstätten von der Tischlerei bis zur Imkerei, der Gärtnerei bis zur Molkerei dazu und als Herzstück der biodynamisch ausgerichtete landwirtschaftliche Betrieb. Der Gutshof Hauteroda bietet seine Erzeugnisse wie etwa die Biokisten, Wurstwaren und Gebäck thüringenweit an, versorgt Schulen und Kindergärten. In einer Herberge können Gäste Urlaub machen.
Auch mit Geld wird nachhaltig gearbeitet
Alle arbeiten und denken nachhaltig,deshalb ist es für die Markus-Gemeinschaft auch selbstverständlich, eine zukunfts- orientierte Hausbank wie die GLS Bank an ihrer Seite zu haben, „in der transparent ist, was mit dem Geld der Kunden passiert“, wie Andreas Emmerich, Geschäftsführer der Markus-Gemeinschaft, sagt. Und noch etwas ist Emmerich wichtig: Immer wieder kommen in der Markus-Gemeinschaft neue Projekte dazu, viele in Kooperation mit Kommunen und dem Land. Seit 2006 etwa die Mikrofinanzagentur Thüringen, die zusammen mit der GLS Bank kleinen Unternehmen den Zugang zu Krediten erleichtert. Oder das Projekt „Selbstbestimmtes Leben im Alter — Alterswohnen“, bei dem alte Menschen Teil der Gemeinschaft bleiben, sie bereichern und gleichzeitig von ihr profitieren können.
Stand: Mai 2014
Fotos: Hendrik Rauch