Nothilfe wegen Corona: Künstler*innen rufen zu Spenden auf
Bochum, 20.03.2020. Vertreter*innen aus Kunst und Kultur rufen dazu auf, Spenden für Kunstschaffende in Existenznot zu sammeln. Dafür wurde nun ein Nothilfekonto eingerichtet.
Kunst- und Kulturschaffende sind von der Corona-Pandemie stark betroffen. Theater sind geschlossen, Konzerte abgesagt, Events fallen aus. Die Einnahmen Zehntausender Menschen brechen derzeit weg.
Darum wurde nun ein Nothilfe-Konto eingerichtet. Unter elinor.network/kunstnothilfe werden Spenden gesammelt. Betroffene können unkompliziert eine einmalige Unterstützung beantragen.
Über die Vergabe entscheidet ein Beirat. In diesem sind zu Anfang: Regine Müller (freie Journalistin), Herbert Schäfer (Schauspieler) und Lukas Kunert (elinor). Zudem unterstützt der Kabarettist Christoph Sieber die Aktion: „Ich weiß von der verzweifelten Lage einiger. Sie zu unterstützen ist für mich ein Ding der Selbstverständlichkeit.“ Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, sagt: „Wir begrüßen die Initiative und rufen zur Solidarität mit Kunstschaffenden und Kreativen auf“.
Zur Kultur- und Kreativwirtschaft gehören 256.000 Unternehmen. Daneben sind rund 600.000 Selbständige, einschließlich der Künstlerinnen und Künstler, in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig. Darunter sind rund 340.000 sogenannte Mini-Selbständige mit einem Umsatz unter 17.500 Euro pro Jahr. Sieber betont: „Viele stehen jetzt vor dem Aus. Sie müssen jetzt die Miete bezahlen und eine Familie ernähren. Schnelle und unkomplizierte Hilfe ist ein Zeichen der Solidarität.“
„Kunst und Kultur prägen unser Zusammenleben. Sie spiegeln unser Verhalten, sind Quell neuer Gedanken und Keimzellen für Problemlösungen von morgen. Auch dank Kunst und Kultur reagieren wir mit Solidarität auf diese Krise. Darum zeigen wir jetzt genau diese Solidarität mit Künstler*innen, Musiker*innen, Schauspieler*innen, Journalist*innen und vielen mehr“, erläutert elinor-Mitgründer Falk Zientz.
elinor ist eine Online-Plattform für organisierte Solidarität und Empowerment, welche gemeinsam mit der GLS Bank gegründet wurde. Damit können Menschen demokratisch über ein Gruppenkonto entscheiden. Außerdem können Gruppen auch elinor nutzen, um bestimmte Zwecke und Dinge absichern, wie z.B. Smartphones oder Fahrräder.